IG Metall setzt ihre erfolgreiche Kooperation mit der YouTubers Union durch die Gründung des Vereins FairTube e. V. fort.

ByMariya Vyalykh

Februar 3, 2021

IG Metall und YouTubers Union hatten im Juli 2019 eine Zusammenarbeit vereinbart, um Plattformbeschäftige über Ländergrenzen hinweg zusammenzuschließen und so die Arbeitsbedingungen auf Internetplattformen wie YouTube nachhaltig zu verbessern. Gegenstand des Joint Ventures ist eine Kampagne für bessere Arbeitsbedingungen auf der Video-Plattform YouTube namens FairTube. Die informelle Zusammenarbeit bekommt nun einen formellen Charakter. Ende 2020 wurde der Verein FairTube e. V. gegründet. Die Onlineaktivitäten des Vereins haben am 3. Februar 2021 gestartet:

 

www.fairtube.info

www.youtube.com/watch?v=ocwrLmXj9Jk&feature=youtu.be

www.instagram.com/fairtube_ev/

www.twitter.com/fairtube9000

www.facebook.com/groups/youtuberunion/

 

„Plattformen können im Internet fast alle Tarif- und Sozialstandards unterlaufen“, sagt Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall. Diese Entwicklung hat längst auch Auswirkungen auf die Arbeit in regulären Beschäftigungsverhältnissen. „Es ist deshalb allerhöchste Zeit, Schutzrechte für Crowdworker*innen durchzusetzen.“

 

FairTube fordert unter anderem transparente Regeln und Verfahren für die Kategorisierung von Videos sowie menschliche Ansprechpartner*innen für die YouTuber*innen. Im Herbst 2019 kam ein bereits vereinbartes Gespräch zwischen dem YouTube-Mutterunternehmen Google und der IG Metall nicht zustande, weil der Internetkonzern nicht wollte, dass die YouTubers Union daran teilnimmt.

 

Dennoch hat YouTube in den vergangenen Monaten vielen Forderungen von IG Metall und YouTubers Union Rechnung getragen. Das Unternehmen hat zum Beispiel inzwischen fast alle seine Regeln für das Sperren von Videos und deren Freigabe für Werbeanzeigen öffentlich gemacht. YouTube hat auch mehr Möglichkeiten geschaffen, Kontakt mit Mitarbeiter*innen aufzunehmen.

 

Andererseits hat die Plattform vor kurzem angekündigt, in Zukunft bei kleinen Kanälen (davon gibt es viele Millionen) wieder Werbung zu schalten, allerdings ohne deren Betreiber*innen dafür Geld zu bezahlen.

 

Seit Start der Kampagne haben viele YouTuber*innen angeboten, FairTube mit einer Mitgliedschaft oder finanziell zu unterstützen. Durch die Vereinsgründung ist dies nun möglich.

 

Die YouTubers Union wird ihren Mitgliedern empfehlen, sich dort zu engagieren und als Fördermitglied beizutreten. Ziel ist eine möglichst vollständige Überführung der YouTubers Union in den FairTube e. V.

 

Der Verein dient auch dazu, Beteiligungs-, Organisations- und Qualifizierungsangebote für Menschen zu erproben, die ausschließlich im Internet zu erreichen und potentiell global tätig sind.

 

Die IG Metall hatte bereits ihre Satzung geändert, so dass Solo-Selbständige aus Deutschland seit 2017 Mitglied der IG Metall werden können. Jetzt können auch Plattformbeschäftigte diese Anliegen unterstützen, die nicht nur in Deutschland ansässig sind. Christiane Benner: „Ich bin sehr stolz, dass die IG Metall, eine sehr traditionsreiche Organisation, die Herausforderungen der Digitalisierung so beherzt anpackt. Wir ermöglichen Menschen über die Grenzen hinweg eine Vernetzung, um digital erbrachte Arbeit zu verbessern. Wir unterstützen dabei mit unserer Expertise.“