Wie eine Antwort der EU auf die Plattformökonomie aussehen könnte
Januar 10, 2018
Die neue Studie „Schöne neue Arbeitswelt“ der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt wie eine Antwort der EU auf die Plattformökonomie aussehen könnte.
Die Plattformökonomie stellt die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union vor arbeits- und sozialrechtliche Herausforderungen, die sie nicht alleine meistern können: Auf diversen Internetplattformen wie Clickworker, Taskrabbit und Uber werden mittlerweile eine Vielzahl von Dienstleistungen angeboten. Häufig herrschen auf diesen Plattformen prekäre Arbeitsverhältnisse. Der transnationale Charakter dieses digitalen Arbeitsmarktes begründet einen besonderen Handlungsbedarf auf EU-Ebene. Allerdings ignoriert die Europäische Kommission bislang die sozialen Herausforderungen, die sich durch die Plattformökonomie ergeben. Sie setzt auf eine Deregulierungsstrategie, bei der es vornehmlich darum geht, nationale Hindernisse auf dem Weg zum digitalen Binnenmarkt aus dem Weg zu räumen.
Europäischer Handlungsansatz
Ein europäischer Handlungsansatz zur Durchsetzung von guter Arbeit in der Plattformökonomie ist notwendig, um das Sozialdumping auf dem digitalen Arbeitsmarkt aufzuhalten und einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen. Die Studie skizziert die politische Diskussion über mögliche europäische Strategien zur Durchsetzung von guter Arbeit in der Plattformökonomie: Von der Schaffung einer neuen Arbeitnehmerkategorie (der sog. wirtschaftlich abhängigen ArbeitnehmerIn), über die Reform der EU-Leiharbeitsrichtlinie bis zur Einführung einer EU-Sozialkasse für Plattformbeschäftigte.
Die AutorInnen kommen zu dem Schluss, dass eine EU-Richtlinie zur Plattformarbeit, in der arbeits- und sozialrechtliche Mindeststandards gesetzt werden, die beste Möglichkeit darstellt, um ArbeitnehmerInnen in der Plattformökonomie zu schützen. Abschließend werden die Eckpfeiler einer solchen Richtlinie, wie etwa sie widerlegliche Vermutung eines Arbeitsverhältnisses, Informationspflichten und Regelungen zum Online-Rating dargestellt.
Die ganze Studie zum Download hier.